Quetschfalten

Hier entstehen Quetschfalten, wenn die Breite aller Teilflächen identisch angelegt wurde. Durch das Übereinanderlegen der Seiten im Endprodukt entsteht – je nach Umfang des Flyers – eine größere Höhe. Dementsprechend ist die Seitenbreite (bei Kreuzbruchfalz auch die Seitenhöhe) zu reduzieren. Bei Anwendungen mit mehreren Faltungen bzw. Falzen sollte daher immer ein Datenblatt mit entsprechenden Druckspezifikationen von der produzierenden Druckerei angefordert und in der Reinzeichnung (RZ) zugrunde gelegt werden.

Auch in Buch- und Broschüreseiten können Quetschfalten auftreten. Beispielsweise im Bogenoffsetdruck durch unruhigen Papierbogen-Einzug oder bei einer technischen Störung der Papierweitergabe in den einzelnen Druckwerken. Im kleineren Maßstab hat das wohl jeder, der einen Drucker oder Kopierer in seinem Büro nutzt, schon einmal erlebt: Papierstau! Das letzte Blatt, das vom Gerät noch „ausgespuckt“ wird, weist eben solche Quetschfalten auf. Auch im Rollenoffsetdruck können Quetschfalten entstehen und im schlimmsten Verlauf sogar die Papierbahn beim Durchlauf durch die Druckmaschine abreißen. Eine der Ursachen kann Feuchtigkeit im Papier sein, oder auch eine falsche Lagerung des Materials, so dass das Papier Wellen wirft. Auf großen Druckmaschinen lässt sich das Problem nur durch ständiges Beobachten des Papierlaufs und ggf. durch Reduzierung des Drucks zwischen Druck- und Gegendruckzylinder beeinflussen.

Doch auch, wenn die Druckdatei korrekt angelegt, die Papierqualität einwandfrei und der Druckdurchlauf problemlos ist, besteht ein letztes Risiko an Quetschfalten noch im Falzvorgang. Der Luftstau, der sich zwischen mehreren Falzlagen bildet, löst im Falzvorgang Verwirbelungen aus und ist der Grund für die Faltenbildung. Daher ist vom Produzenten auf eine genaueste Justierung und Einstellungen aller Maschinenelemente zu achten – vor und während des Falzvorgangs.