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Motion Tracking

Motion Tracking ist ein Begriff aus dem Motion Design. Für Animationsstudios ist Motion Tracking, das auch ‚Bewegungsverfolgung‘ genannt wird, eine der Kernkompetenzen, um Videos zu animieren.

Technische Voraussetzung dafür ist eine Tracking-Software. Zu den etabliertesten auf dem Markt zählen bspw. After Effects, Premiere Pro, Final Cut Pro oder DaVinci Resolve.

Motion Tracking ermöglicht es, in Videos Objekte passend zur Umgebung zu platzieren und in Bewegung zu setzen. Dafür werden an kontrastreichen Stellen des Zielobjekts im Video Trackingpunkte gesetzt, die die Software zur Bewegungsverfolgung und -einbettung verwendet. Diese Trackingpunkte werden innerhalb der ausgewählten Filmsequenz von der Software automatisch am Zielobjekt beibehalten; bei Bewegungssprüngen sollte allerdings manuell der Trackingpunkt korrigiert werden, damit es bei der späteren Einblendung von Text im Bewegungsverlauf keine Ruckler gibt. Der Trackingpunkt ist über einen Keyframe mit dem Zielobjekt verbunden; dadurch bleiben der Abstand zwischen dem eingeblendeten Objekt (z. B. Text) und der Zielfigur sowie die Position zueinander durchgehend konstant.

Auf diese Weise kann bspw. hinter Wolkenkratzern Typografie erscheinen oder die Textnachrichten auf dem Smartphone synchron zur Tipp-Bewegung des Absenders sichtbar gemacht werden. Motion Designer lieben solche Effekte und veredeln Erklärfilme, Reportagen, TV-Spots und auch Sendeverpackung damit.

Nahezu das gleiche Verfahren des Motion Trackings wird angewendet, um ein Objekt an die Bewegungsperspektive des Zielobjekts, z. B. bei Drehungen, anzupassen. Dazu werden zwei Trackingpunkte im Zielobjekt gesetzt.

Um einen dreidimensionalen Bewegungseffekt zu erzeugen, wird das 3-Punkte-Tracking angewendet.

Animationen, bei denen wir Motion Tracking angewendet haben, findest du hier:

Neben dem Effekt der synchronen Bewegung kann Motion Tracking aber auch der Bildstabilisierung dienen. Dazu wird ein Trackingpunkt an eine passende zentrale Stelle des Zielobjekts gesetzt. Diesen Punkt verwendet die Kamera dann als Orientierungs- bzw. Fixpunkt. Im Ergebnis erscheint die Sequenz ruhiger, da der Fokus der Kamera auf dem Trackingpunkt bleibt. Mögliche Formatveränderungen des Films (schwarze Balken an der Seite) können per Skalierung behoben werden, indem also der Bildausschnitt vergrößert wird und das Gesamtbild wieder formatfüllend ist.

Neben dem Motion Tracking gibt es als Gegenstück das Kamera-Tracking, bei dem die Bewegung der Kamera verfolgt wird. Dieses Prinzip kann nicht erst nach dem Videodreh (wie das Motion Tracking) angewendet werden, sondern muss schon im Storyboard geplant sein. Siehe: Motion Capture

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