Michelle Dougherty – Title Design zwischen den Welten

Storytelling besitzt eine unglaubliche Kraft im Title Design, und Michelle Dougherty ist sicherlich eine der aufregendsten Künstlerinnen auf diesem Gebiet. Sie beherrscht die Fertigkeit der kinetischen Typografie wie kaum jemand sonst und hat mit ihren Arbeiten bereits einige renommierte Preise gewonnen.

Warum? – Nun sagen wir es so: Weil es ihr geschickt gelingt, uns in eine Erzählung hineinzuziehen und damit die Grenze zwischen Realität und Fiktion kunstvoll zu verwischen. Wenn man so will, lässt Michelle Dougherty uns mit ihren erstaunlichen Titelsequenzen vergessen, dass wir gerade eben noch auf der Couch saßen, und schafft es, dass wir uns bereits tief in der Geschichte wiederfinden.

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Wer ist Michelle Dougherty?

Michelle Dougherty wurde als Tochter einer mexikanischen Mutter und eines amerikanischen Vaters in Mexiko geboren, wuchs aber in der ewigen Nähe des Strandes und der glutroten Sonne von Orange County in Kalifornien auf. Ihre Mutter brachte die zukünftige Title Designerin schon früh mit den unterschiedlichsten Künsten in Kontakt. Sie stellte ihr nicht nur Maler wie Diego Rivera vor, sondern fuhr ihre Tochter auch zu Zeichenkursen, besuchte mit ihr Museen und sah mit ihr alte Hitchcock-Filme an.

Darüber hinaus pflegten die Eltern die Erinnerung an einen Onkel von Michelle. Der trug den wirklich eigentümlichen Kosenamen Tio Muerte, weil er genau am Feiertag der Toten Geburtstag hatte.

Warum gerade das wichtig sein könnte? – Nun, nicht selten wird der Tod als eines der zentralen Motive des Storytellings begriffen. Als klare Linie zwischen uns und der anderen Seite der Erzählung, die sich – je nachdem, wie man es sieht – mal ‚Story‘ oder auch ‚echtes Leben‘ nennt.

Genau diese Linie muss gutes Title Design überwinden, um den Zuschauer hineinzuziehen.

Michelle Dougherty Portrait als illustration zum insight Titel design zwischen den Welten.

Der Weg zum Title Design

Bereits während ihrer Highschool-Zeit interessierte sich die Schülerin Michelle für Design in seinen vielfältigen Möglichkeiten und nahm an diversen Abendkursen am nahe gelegenen Art Center teil. Nachdem sie auch das Junior College und die UCLA erfolgreich abgeschlossen hatte, entschied sie sich langfristig für das private Angebot.

Das Art Center College of Design in Pasadena, in dem sie die nächsten Jahre ihre kreative Ausbildung genoss, gehört mit Sicherheit zu den wichtigsten und bedeutendsten kreativen Universitäten in den USA. Sie bietet neben einem aktiven Alumninetzwerk, was wirklich enorm wichtig ist, einen Bachelor in Werbung, Unterhaltungsdesign, Kunst, Film, Interaktionsdesign und vieles mehr an.

Storytelling von Animationen

Die junge Dougherty studierte dort zwar Grafikdesign, versuchte aber auch immer wieder, interaktive und Animationskurse zu belegen.

Dort, in der Gemeinschaft Gleichgesinnter, gefiel ihr besonders der Aspekt des Storytellings von und mit Animationen. Nach ihrem erfolgreichen Studium folgten zwar zunächst unterschiedliche Wirkungsstätten, von denen vor allem eine Firma für Filmplakate besonders hervorzuheben ist, bis sie dann doch ihren eigentlichen Platz fand.

illustration insight Michelle Doughertys Weg zum Titel design führt über das Art Center College of design in Pasadena

Title Design für die große Welt

Das Studio, für das Michelle Dougherty seit vielen Jahren arbeitet und für das sie ihre sicherlich beeindruckendsten Titelsequenzen schuf, heißt Imaginary Forces und ist eines der bekanntesten designbasierten Studios, die sich auf Titel-Design für Film spezialisiert haben. Wer das nötige Know-how mitbringt, kann dort etwas erschaffen.

    Das Studio hat umwälzende Titelsequenzen für Blockbuster wie

     

  • ‚Se7en‘,
  • ‚Mission: Impossible‘,
  • ‚Mad Men‘,
  • ‚Boardwalk Empire‘,
  • ‚Transformers‘ und
  • ‚500 Days of Summer‘

produziert, aber die unterschiedlichen Mitarbeiter arbeiten ebenso gut an Werbespots, an Branding Spots fürs Fernsehen und speziell an On-Air-Designs verschiedenster Sender.

Seit 1998 ist Dougherty hauptberuflich bei Imaginary Forces, entwickelt Werbespots, arbeitet im Filmmarketing mit und verantwortet so ganz nebenbei und peu à peu unglaublich gute Title Designs.

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Herausragende Arbeiten von Michelle Dougherty

Zu ihren wichtigsten und bekanntesten Arbeiten gehören sicherlich die Titel-Designs von ‚Boardwalk Empire‘, ‚Band of Brothers‘ , Marvels ‚Jessica Jones‘ und der STARZ-Show ‚Black Sails‘. So wurde ihr Wissen durch Veredelung zu Gold.

Und besonders der emmygeehrte Vorspann für die Kultserie ‚Stranger Things‘ katapultiert sie in den etwas schwammigen und auch instabilen Title-Design-Himmel. Im Grunde passiert in diesem Vorspann wenig, fast nichts, er wirkt wie eine völlige Reduktion der gestalterischen Mittel, weil hier „nur“ kinetische Typografie gezeigt wird. Aber das, was passiert, ist dann wiederum so intensiv, dass sich dem kaum jemand entziehen kann. Zu 80er-Jahre-Synthieklängen, die an ‚The Goonies‘, ‚Alien‘ und ‚The Dead Zone‘ erinnern, fahren die rot schimmernden, hohlen Buchstaben langsam auf die Zuschauer zu und haken dann ein. Der Font heißt Benguiat, und es ist genau jene Schrift, die eng mit Stephen Kings einfachsten Taschenbüchern der 80er-Jahre in Verbindung steht.

Der gesamte Vorspann wirkt wie ein Pastiche, wie eine Hommage an diese Zeit, verbunden mit einem kalten, fast stofflichen und nachallenden Hauch. Es ist ein wohliger Schuss Nostalgiegefühl, der sich dort irgendwo in dem Titel bereithält und gepaart ist mit einem echten Schuss Unbehagen, der uns letztlich in die Story zieht. Was immer wir nun auch sehen werden, es wird von Beginn an mit dem Gefühl des Titels verbunden sein.

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