Gute Form ist ein (Industrie-)Design-Stil aus den 1950er-Jahren. Er hatte es sich zum Ziel gesetzt, zeitlos, funktional und sehr sachlich eine Dauerhaftigkeit der Objekte zu erzielen. Abgeleitet aus dem gleichnamigen Buch von Max Bill ‚Die Gute Form‘ wurde er bereits mit der Gründung des Werkbundes 1947 etabliert. Seitdem prägte er das erfolgreiche Label ‚made in Germany‘ für qualitätsvolles Industrie-Design und unterstützte so den Export.
Die Gute Form sollte dabei über kurzfristige Stile hinausgehen und sich nicht dem Zeitgeist anpassen. Es galt vielmehr, Standardformen zu schaffen, die für ihre Zwecke eine allgemeine Gültigkeit behielten. Die Gute Form besaß durchaus etwas Dogmatisches, verband jedoch zudem eine hohe Funktionalität mit ästhetischen Empfindungen. Sie richtete sich mit ihrem Ansatz an die Gesamtheit der Verbraucher – und dieser gute Geschmack war sogar erlernbar. Die Gute Form hat also nichts mit teurem und zeitgeistigem Luxussegment zu tun – sie favorisierte Standardformen für alle. So entstand ausgehend vom deutschen Werkbund eine Werkbund-Kiste, die mit Gegenständen gefüllt war, mit deren Hilfe junge Schüler die Prinzipien des Designs und deren Gestaltung erlernen sollten. Mitte der 1960er-Jahre wurde die dominante Position der Guten Form durch eine neue Designer-Generation wie etwa das Anti-Design oder Memphis-Design ersetzt bzw. ergänzt.
Auch im Webdesign gibt es Bestrebungen, mit dem Flat Design einen zeitlosen, funktionalen, aber ästhetischen Designstil zu erzielen. Dieser Stil soll anhand von standardisierten Webelementen UX und UI so intuitiv gestalten, dass User eine Website ohne Probleme nutzen können.