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Barrierefreies Internet

Barrierefreiheitsstärkungsgesetz

Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) verpflichtet Unternehmen in Deutschland dazu, ihre digitalen Produkte und Dienstleistungen so zu gestalten, dass sie für alle Menschen zugänglich sind. Das Gesetz basiert auf einer EU-Richtlinie und wird ab Juni 2025 bindend.

Was bedeutet das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz konkret?

Stell dir vor, du betreibst schon seit Jahren eine Buchungsplattform für Hotelzimmer. Dann reicht es ab Juni nicht mehr, dass alles gut aussieht – du musst auch sicherstellen, dass Nutzer sich mit der Tastatur durch die Benutzeroberfläche bewegen können, dass die Schrift klar lesbar ist, die Kontraste ausreichend sind und ein Screenreader die Inhalte problemlos erfassen kann. Kurz gesagt: Deine Plattform muss barrierefrei sein.

Hast du schon barrierefreie Kontaktformulare oder ein barrierefreies Anmeldeformular für deinen Newsletter? – Super. Dann bist du auf dem richtigen Weg!

Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz verlangt konkret: klare Beschriftungen, keine versteckten Pflichtfelder, eine logische Reihenfolge der Felder und vor allem: Alles muss auch ohne Computer-Mouse nutzbar sein. Solche Anforderungen gehören zum modernen barrierefreien Webdesign, also genau zu dem Designansatz, der niemanden ausschließt und digitale Angebote für möglichst viele Menschen zugänglich macht.

Doch für wen gilt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz? Man könnte sagen: natürlich für alle, aber ganz besonders für die Digitalen unter uns. Wenn du einen Onlineshop betreibst, Software entwickelst, Buchungen über deine Website anbietest oder in Bereichen wie Finanzen unterwegs bist, dann solltest du jetzt ganz genau hinschauen. Denn genau dort greift das Gesetz – und zwar direkt.

Welche Stufen der Barrierefreiheit gibt es?

WCAG – wer wissen will, wie barrierefreies Webdesign richtig geht, kommt an diesen vier Buchstaben nicht vorbei. Klingt erst mal wie der Name einer Raumsonde zum Mond, steht aber für ‚Web Content Accessibility Guidelines‘ und ist der goldene Standard, wenn’s um deine digitale Zugänglichkeit geht. Und keine Sorge, die WCAG sind kein Mysterium – sie definieren die drei Stufen der Barrierefreiheit: A bis AAA.

A: Grundanforderungen

AA: mittleres Niveau, gilt als Standard

AAA: sehr hohe Anforderungen, oft nur mit Zusatzaufwand erreichbar

Wichtig: Laut dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz ist mindestens die Stufe AA verpflichtend. Das heißt, deine Website oder App muss nachweislich Level AA erfüllen.

Warum ist das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz so wichtig?

Erstens, digitale Teilhabe ist ein Grundrecht. Zweitens, das Gesetz ist ab 2025 bindend, und wer es ignoriert, muss mit Bußgeldern rechnen. Drittens, du kannst mit einem barrierefreien Onlineangebot nur gewinnen: Eine barrierefreie Website macht es nicht nur inklusiver, sondern auch klarer, schneller und oft erfolgreicher. Kein User verläuft sich mehr, klickt etwas an, was er überhaupt nicht sucht, ärgert sich über ein unzureichendes UI-Design. Kurz: Deine Besucher finden sich bestens zurecht, bleiben und empfehlen diese Seite wahrscheinlich weiter. Außerdem zeigt dein Unternehmen damit Haltung – und das kommt einfach immer gut an.

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