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Farbtheorie des digitalen Zeitalters

Farbenlehre der digitalen Barriere­freiheit – moderne Inter­pretation klassischer Farb­theorie für inklusives Webdesign

Warum wir eine neue Farbenlehre brauchen

Nach unserem Verständnis ist die Barrierefreiheit für Websites schon immer ein Ausdruck von Verantwortung für alle.

Doch wie oft denken wir dabei an Farben? Selten? Nie?

Genau aus diesem Grund haben wir eine Farbenlehre für das Web entwickelt, die sich auf die Barrierefreiheit auswirkt.

Schon Goethe sah Farben nicht nur als physikalisches Phänomen, sondern als etwas Sinnliches, Kulturelles, Geistiges – und genau dieses Verständnis transportieren wir ins Digitale: Welche Rolle spielen Farben im Web? Wie beeinflussen sie uns, wenn wir eine Site öffnen? Wen schließen sie ein – wen aus?

Barrierefreies Webdesign ist uns wichtig. Genau aus diesem Grund möchten wir mit diesem Insight eine überschreitende Web-Perspektive öffnen. Unsere „neue Farbenlehre“ ist genau dafür da. Sie ist unser Brückenschlag: zwischen Design und Technik, zwischen Ästhetik und Verantwortung. Damit das gute Design nicht nur gefällt, sondern alle erreicht.

Themenübersicht

Physiologische Aspekte der Farbwahrnehmung

1. Physiologische Aspekte der Farbwahrnehmung

Farben werden subjektiv wahrgenommen

Die Wahrnehmung von Farben ist subjektiv – und das ist entscheidend für barrierefreies Webdesign. Die Art und Weise, wie Menschen Farben psychisch und kognitiv verarbeiten, ist hochindividuell. Unsere Augen, unser Alter, genetische Voraussetzungen, aber auch unsere Seh-Erfahrung und sogar psychische Zustände beeinflussen, wie wir Farben sehen, lesen und deuten.

Warum ist das fürs Webdesign wichtig?

Ein Button, der für Kreative im Design auf einem 4K-Monitor perfekt aussieht, kann für:

  • eine ältere Person auf dem Smartphone unsichtbar sein,
  • eine farbsehgeschwächte Person nicht unterscheidbar sein oder
  • bei Sonnenlicht kaum erkennbar sein.

Laut Studien der WHO (2021) leben weltweit ca. 2,2 Milliarden Menschen mit einer Form von Sehbeeinträchtigung.

In Deutschland haben rund acht Prozent der Männer eine Rot-Grün-Schwäche (Deuteranomalie); bei Frauen liegt die Rate bei unter einem Prozent.

Häufige Formen eingeschränkter Farbwahrnehmung

TypBeschreibung Wirkung
DeuteranopieRot-Grün-Schwäche (häufigste Form)Rot und Grün schwer unterscheidbar
ProtanopieRot-BlindheitRot wirkt dunkler, wird oft mit Schwarz verwechselt
TritanopieBlau-Gelb-SchwächeBlau und Gelb kaum differenzierbar
AchromatopsieVollständige FarbenblindheitWelt erscheint in Graustufen

Was bedeutet das für ein barrierefreies Farbdesign?

  • Keine reinen Farbunterschiede zur Informationsvermittlung nutzen (z. B. bei Buttons, Alerts, Diagrammen)
  • Farbwahl immer in Kombination mit Text, Symbol oder Muster verwenden
  • Kontraste, Sättigung und Helligkeit gezielt steuern – nicht nur Farbton
  • Farbtests mit Simulationstools durchführen

Gestaltung mit digitalen Farben

2. Technische Umsetzung digitaler Farben

Wie Farben im Web tatsächlich ankommen – und was dies für die Gestaltung bedeutet

Farben im Web sind nicht real, sondern numerisch definierte Lichtinformationen – und abhängig von Gerät, Software, Helligkeitseinstellung, Displaytyp und Rendering-Methode.

Farbdefinitionen in der digitalen Welt

ModellAnwendungErklärung
RGBBildschirmfarbenKombination von Rot, Grün, Blau – Grundlage aller Webfarben
HEXCSS/Web6-stellige Zahl, bspw. #FF5733, entspricht RGB
HSLUX-optimiertFarbton (Hue), Sättigung (Saturation), Helligkeit (Lightness) – leichter für Kontraststeuerung
RGBAMit TransparenzRGB + Alpha-Kanal für Opazität (bspw. Schatten, Layer-Effekte)

Variabilität durch Endgeräte und Systeme

  • Mobile Displays zeigen Farben oft kontrastreicher (aber kleiner).
  • Dark Mode kann Farben invertieren oder abschwächen.
  • High Contrast Modes (z. B. Windows, iOS) überschreiben UI-Farben.
  • Betriebssysteme und Browser interpretieren Farbdefinitionen unterschiedlich.

Was Kreative sehen, ist nicht immer das, was User sehen

Responsives Farbdesign heißt, kontextbewusst zu denken.

Tools wie Style Dictionary, Tailwind oder Figma Tokens helfen im professionellen Webdesign bei der strukturierten Farbverwaltung im Code und Design.

Empfehlungen für die Full-Stack-Webentwicklung und das professionelle Webdesign

  • Verwende HSL oder Design Tokens für besser steuerbare Farbkontraste!
  • Setz auf prefers-color-scheme für Light-/Dark-Mode-Flexibilität!
  • Implementier Systeme mit semantischer Farbbenennung (z. B. color-warning-light) statt #FF0000!

Farbsysteme im Design

3. Chemie und Struktur: Farbsysteme im Design

Designsysteme sinnvoll einsetzen

Barrierefreies Webdesign ist keine Frage von Bauchgefühl – sondern von Systematik und Wiederholbarkeit. Gerade bei Farben ist Konsistenz der Schlüssel: Denn Farben, die heute gut sichtbar sind, müssen das auch morgen noch sein: auf jedem Gerät, bei jedem Licht, für jedwede Personengruppe. Und genau hier kommen Designsysteme ins Spiel.

Warum Designsysteme mit barrierefreien Farbpaletten nutzen?

01
Konsistenz über das gesamte Interface

Ein Farbsystem stellt sicher, dass z. B. alle Buttons, Alerts oder Links dieselben (geprüften) Farben verwenden – unabhängig vom einzelnen Web-Developer oder Designer.

02
Zentrale Pflege und Weiterentwicklung

Wenn sich Anforderungen ändern (z. B. neue WCAG-Version oder Markenfarben), lässt sich das Farbkonzept an einer Stelle anpassen – ohne das ganze Produkt überarbeiten zu müssen.

03
Schnellere Prototypen und saubere Übergabe

Web-Entwickler und Designer greifen auf ein gemeinsames Farbschema zurück – dadurch entstehen keine individuellen Fehler oder unzugängliche Kombinationen.

04
Garantierte Barrierefreiheit

Gute Designsysteme (z. B. Material Design, Tailwind, Carbon) enthalten Farbpaletten mit getesteten Kontrastwerten, die WCAG-konform sind – inkl. Dark Mode und High Contrast.

Beispiele für barrierefreie Farbsets und Systeme

Designsysteme schaffen nicht nur Ordnung – sie schaffen Vertrauen: für das Team im Prozess und für die nutzenden Personen im Erlebnis.

Gestaltung mit Farben – aber bitte barrierefrei!

4. Allgemeine Prinzipien barrierefreier Farbgestaltung

Design für alle beginnt bei der Farbwahl

Farbe ist ein mächtiges Werkzeug – aber ohne bewusste Planung kann sie zu einer Barriere werden.

Barrierefreie Farbgestaltung im Web bedeutet, Farben so einzusetzen, dass alle Menschen – unabhängig von Sehfähigkeit, Alter oder Technik – Inhalte erfassen und bedienen können.

Dabei geht es um mehr als nur Kontraste: Es geht um ein ganzheitliches Verständnis von Kommunikation durch Farbe.

Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen oder bei ungünstigen Lichtverhältnissen brauchen ausreichende Kontraste, um Text lesen oder UI-Elemente erkennen zu können.

Empfohlene Kontrastverhältnisse (laut WCAG 2.1):

  • normaler Text: mind. 4,5:1 (AA), 7:1 (AAA),
  • großer Text (ab 18 Punkt (pt) bold oder 24 Punkt): 3:1 (AA), 4,5:1 (AAA),
  • UI-Komponenten, Icons, Formfelder: mind. 3:1.

Praxis-Tipps:
Nutz Tools wie WebAIM Contrast Checker oder den eingebauten Checker in Figma/Stark!
Achte besonders auf helle Grautöne auf Weiß, zarte Pastellfarben oder Überlagerungen mit Transparenzen!

Menschen mit Farbsehschwächen (z. B. Rot-Grün-Schwäche) können Farben nicht eindeutig unterscheiden. Wer z. B. Fehler nur durch rote Markierung kennzeichnet, schließt aus.

So machst du es besser:

  • Ergänz Farbe durch Symbole, Text, Umrandungen oder Icons, z. B. „Feld fehlt“ nicht nur rot markieren, sondern mit Warn-Icon und Texthinweis „Pflichtfeld“ ergänzen.
  • In Diagrammen: Setz Muster, Schraffierungen oder Labels ein, nicht nur Farbbalken!

„Farbe + Form + Text = barrierefrei“

Konsistenz hilft den auf einer Website surfenden Personen, Funktionen schneller zu verstehen und Erwartungen zu verinnerlichen.

Beispielhafte Farblogik im UI-Design:

  • Primärfarben, z. B. Blau für Hauptaktionen (CTA-Buttons),
  • Sekundärfarben, z. B. Grau für weniger wichtige Elemente.

Statusfarben:

  • Grün = Erfolg,
  • Gelb = Warnung,
  • Rot = Fehler,
  • Blau = Information.

Wichtig: Diese Farben sollten in allen Komponenten gleich verwendet werden – vom Button über die Toast Notification bis zum Formular.

Barrierefreies Webdesign ist kontextabhängig – was im Büro gut lesbar ist, kann auf dem Smartphone bei Sonnenlicht unlesbar sein.

Checkliste für verschiedene Kontexte:

  • Mobile? → Hohe Kontraste und Touch-Ziele beachten.
  • Dunkle Umgebung? → Dark Mode testen.
  • Tages-/Sonnenlicht? → Gegenlicht-Simulation durchführen.
  • Farbsehschwächen? → Farbfilter testen (z. B. Chrome DevTools → Rendering → Emulate Vision Deficiencies)

Farben helfen, Inhalte zu strukturieren – wenn sie bewusst zur Hierarchiebildung genutzt werden.

So geht’s:
Verwende Farbintensität und Helligkeit, um Wichtigkeit zu zeigen: z. B. dunkelblaue Hauptüberschrift vs. hellblauen Fließtext.

Bau mit drei Helligkeitsstufen pro Farbton!

  • Primary = Standard
  • Primary-light = Hintergrund
  • Primary-dark = Hover/Fokus

Nutz Farben zur visuellen Gruppierung (z. B. Kartenhintergründe, Panels, Sektionen)!

Theorie ist gut, Praxis ist entscheidend. Farbwahrnehmung ist subjektiv – also: testen, testen, testen!

So testest du in der professionellen Webentwicklung sinnvoll:

Barrierefreie Farbgestaltung ist kein Kompromiss – sie ist ein Gewinn für alle.

Farben machen digitale Produkte zugänglicher, verständlicher, hochwertiger. Und sie signalisieren: Wir gestalten nicht nur für den Nutzen – wir gestalten mit Verantwortung!

Markenidentität vs. digitale Zugänglichkeit

5. Interdisziplinäre Ansätze der barrierefreien Farbgestaltung

Zwischen Corporate Design, UX und Verantwortung

Farbe im digitalen Raum ist mehr als eine reine Design-Entscheidung – sie ist Ausdruck einer Haltung. Barrierefreiheit, UX-Strategie und Branding treffen sich genau hier: im Einsatz von Farben.

Der große Spagat: Markenidentität vs. digitale Zugänglichkeit

Das Corporate Design (CD) legt Farben meistens systematisch fest – oft mit Markenleitfaden, HEX-Codes, Primär-/Sekundärfarben und klarer Bildsprache. Gute Markenarbeit denkt Barrierefreiheit mit – oder sollte es zumindest tun.

Aber: Nicht jede Corporate-Farbe ist automatisch barrierefrei. Manche Markenfarben (z. B. zarte Pastellgrün- oder Grautöne) verfehlen WCAG-konforme Kontrastwerte. Hier braucht es Fingerspitzengefühl, Fachwissen – und Verantwortung.

Die Rolle von Designsystemen und Full-Stack-Design

Ein modernes Designsystem übersetzt das CD in nutzbare Komponenten – und definiert dabei auch Farben, Kontraste, States (Hover, Disabled etc.) und visuelle Hierarchien. Denn Barrierefreiheit ist kein Add-on – sie ist ein Qualitätsmerkmal für eine gute Umsetzung des Corporate Designs.

Was im professionellen Webdesign getan werden sollte:
  • CD-Farben nicht blind übernehmen, sondern auf Kontraste prüfen;
  • Erweiterte Varianten mit besserer Zugänglichkeit entwickeln (z. B. „brand-blue-light“ für Hintergründe, „brand-blue-dark“ für Text);
  • Feedback an Markenverantwortliche geben, wenn Kontraste nicht ausreichen;
  • Farben semantisch statt visuell benennen (z. B. „primary“, „warning“, „disabled“) → Design wird dadurch flexibler und zunehmend barrierefrei.
Illustration eines Hakens in pink
Hilfreiche Tools zur Integration in CD-/Designsysteme:

Was erfolgreiche Marken tun

Viele moderne Marken und Lovebrands integrieren barrierefreie Farbsysteme bereits in ihre CDs:

  • IBM Carbon Design System: Jedes Farbschema wird auf Barrierefreiheit getestet. Farbtöne werden bewusst in Kombinationen gedacht.
  • Google Material You: automatische Anpassung an User-Einstellungen und Kontrastpräferenzen.
  • SAP Fiori: Fokus auf Enterprise-UX mit strengen WCAG-Kriterien.

Was diese Marken gemein haben? – Barrierefreiheit ist Teil ihrer Design-DNA.

Verantwortungsvoll gestalten heißt: mitdenken, nicht nachmachen

Als Designer bist du immer auch ein Übersetzer …

  • … zwischen Markenwelt und Userrealität,
  • zwischen ästhetischem Anspruch und technischer Machbarkeit,
  • zwischen Stil und Struktur.

Denn: Eine gute Farbe wirkt, eine barrierefreie Farbe verbindet!

Bonus-Tipp: Accessibility als Teil des Styleguides

Wenn du mit einem bestehenden Corporate Design arbeitest:

  • Ergänz die Markenfarben um geprüfte Alternativen mit optimalem Kontrast,
  • dokumentier Farbkombinationen mit „Safe usage“-Beispielen und
  • weis explizit auf kritische Kombinationen hin (z. B. Hellblau auf Weiß → vermeiden)!

So wird das CD zugänglich, lernbar und universell nutzbar – ohne den Markenkern zu verlieren.

Eine gute Farbe wirkt – eine barrierefreie Farbe verbindet!

Stimmung, Charakter, Energie

6. Sinnlich-sittliche Wirkung der Farbe im digitalen Raum

Von Goethes Farbgefühl zur Gestaltung für eine echte Nutzerschaft

Goethe schrieb in seiner Farbenlehre: „Die Farben sind Taten des Lichts, Taten und Leiden.“ (1810)

Für ihn war Farbe nicht nur eine physikalische Erscheinung – sondern ein psychologisches und moralisches Ereignis. Sie stand für Stimmung, Charakter, Energie. Genau dieser Gedanke ist aktueller denn je: in einer Welt, in der Interfaces mit uns sprechen, Marken Persönlichkeit zeigen und Design uns emotional bewegen will (und muss).

Farben im UX-Design: zwischen Emotion und Funktion

Farbe wirkt immer – auch wenn sie nicht bewusst wahrgenommen wird. Sie ist oft das Erste, was Menschen auf einer Website oder App wahrnehmen – noch vor Text oder Bild.

Farbe beeinflusst:

  • Stimmung (z. B. beruhigend vs. anregend)
  • Vertrauen (z. B. Banken = Blau, Luxus = Schwarz/Gold),
  • Verhalten (z. B. Rot = Alarm, Aufmerksamkeit, Aktion),
  • Markenerinnerung (starke Markenfarben = Wiedererkennung).

Farbe ist also mehr als Gestaltungsmittel – sie ist kommunikative Handlung.

Ethik in der Farbwahl: Verantwortung trifft Wirkung

Farbe kann führen – aber auch manipulieren.

Einige Anwendungen nutzen Farben, um User zu lenken, ohne dass sie es merken („Dark Patterns“):

  • Dringlichkeitsrot für Angebote, die gar nicht dringend sind,
  • grünes „OK“ für Datenschutzzustimmung, die nicht okay ist,
  • unauffälliges Grau für „ablehnen“ bei kritischen Entscheidungen.

Barrierefreiheit ist also auch eine Frage der Ethik. Farben sollten Menschen helfen, Entscheidungen bewusst zu treffen – und nicht dazu beitragen, sie unbewusst zu manipulieren oder gar zu täuschen.

Fünf Fragestellungen ans Design

Die sinnlich-sittliche Dimension im UX: 5 Fragestellungen für Design-Verantwortliche

  • Was soll der User fühlen, wenn er diese Farbe sieht?
  • Wie verändert sich die Wahrnehmung dieser Farbe unter Stress, Müdigkeit, Zeitdruck?
  • Welche kulturellen oder emotionalen Assoziationen löst diese Farbe aus?
  • Würde ich diese Farbkombination einem sehbehinderten Menschen zumuten – oder meinem 70-jährigen Vater?
  • Wie kann ich Farben nutzen, um Sicherheit, Klarheit und Selbstbestimmtheit zu vermitteln?

Praxisbeispiele für sinnvolle, sinnliche Farbwirkung

Use CaseGute FarbwahlWirkung auf UX
FehlermeldungKräftiges Rot + Icon + erklärender TextSignalisiert Dringlichkeit, aber verständlich
ErfolgsstatusSattes Grün + positiver BestätigungstextErleichterung, Sicherheit
Call-to-ActionAuffälliges Blau oder OrangeMotivation zur Handlung, aber klar positioniert
Barrierearme NavigationHelle neutrale Töne + starke KontrasteOrientierung, Ruhe, Struktur

UX-Farben mit Seele: Was Goethe uns heute lehren würde

Wenn wir Farben bewusst einsetzen, nicht nur als „CI-Vorgabe“, sondern als Mittel der Empathie, wird das professionelle Webdesign menschlich.

  • Farben sollen nicht schreien, sondern sprechen.
  • Sie sollen nicht blenden, sondern leiten.
  • Sie sollen nicht dominieren, sondern einladen.

Handlungsempfehlung: So gibst du deinen Farben Substanz

  • Verknüpf jede UI-Farbe mit einer UX-Absicht: Warum diese Farbe? Was soll sie erreichen?
  • Definier emotionale Wirkungen in deinem Designsystem (z. B. „Error Red = wahrnehmbar, aber nicht aggressiv“)!
  • Stimm Farbwirkung mit Sprache ab: Farbe und Copywriting müssen zusammenpassen (z. B. kein „Knallrot“ bei empathischem Ton)!
  • Teste Farben nicht nur technisch, sondern emotional: Wie wirkt die UI auf Menschen bei Stress, Angst, Unsicherheit?
Goethe hatte recht:
Farbe ist Ausdruck des Inneren.

Im digitalen Design ist Farbe ein Interface zwischen Mensch und Maschine – zwischen Gefühl und Funktion.

Barrierefreies Farbdesign ist deshalb kein rein technisches Thema – sondern eine Gestaltungshaltung, die Menschen ernst nimmt, Unterschiede berücksichtigt und Kommunikation durch Farbe bewusst formt.

Weniger ist mehr

7. Ästhetik und Barrierefreiheit – die Königsdisziplin der Farbgestaltung

Reduktion schafft Klarheit

Die größten Designer und Künstler – ob Bauhaus, Picasso, Le Corbusier oder Otl Aicher – haben Farbe nie als Dekoration verstanden, sondern als tragendes Element von Komposition, Funktion und Ausdruck.

Farbe bedeutet Kultur, Haltung, Kunst – und Können.

Doch gerade im digitalen Design wird oft suggeriert: „Entweder schön oder barrierefrei.“ Doch das ist ein Mythos.

Die Wahrheit ist: Die besten Designs der Welt – preisgekrönt, emotional, ästhetisch – sind oft auch die zugänglichsten.

Schönheit und Inklusion schließen sich nicht aus – sie inspirieren sich gegenseitig

Barrierefreies Webdesign …

  • … ist nicht grau und langweilig, sondern durchdacht, lesbar, harmonisch;
  • schafft Räume, in denen sich alle Menschen willkommen fühlen – das ist wahre Ästhetik;
  • nutzt Farbe nicht willkürlich, sondern kompositorisch – wie im Bauhaus: Farbe = Funktion.

Die wahre Herausforderung für Webdesign-Cracks:

  • Farben so einzusetzen, dass sie Marke, Emotion und Funktion vereinen;
  • Sprache aus Farbe zu entwickeln, die visuell verführt und inklusiv funktioniert;
  • mit den gegebenen Corporate Colors smart, kreativ und empathisch umzugehen – auch wenn der Farbton auf den ersten Blick „schwierig“ scheint.

„Barrierefreie Farbe“ ist keine Einschränkung – sie ist eine Disziplin.
Und exzellente Gestaltung ist Disziplin mit Stil.

Durch eine kluge Farbgestaltung werden digitale Produkte zugänglicher, verständlicher, hochwertiger.

Barrierefreie Farbgestaltung im Webdesign ist kein Nice-to-have. Sie ist das Fundament deiner digitalen Plattform.

Darauf kannst du dein Corporate Design aufbauen. Sichtbar und wahrnehmbar für alle Menschen!

Wer bist du ...
… und was können wir für dich tun?

Sichtbarkeit und Reichweite

8. Barrierefreiheit als SEO-Booster

Farbe für Sichtbarkeit und Reichweite

Suchmaschinen wie Google belohnen seit Jahren Zugänglichkeit – denn was gut lesbar, klar strukturiert und nutzbar ist, führt zu besseren NUX-Signalen und weniger Absprüngen.

Warum barrierefreie Farbgestaltung ein SEO-Vorteil ist:

  • bessere Core Web Vitals: weniger Frustration = längere Verweildauer = besseres UX-Signal;
  • geringere Bounce Rate: Wenn Texte und CTAs gut lesbar sind, bleiben Visitor länger;
  • positives Feedback und gute Bewertungen: Zugänglichkeit wird zunehmend als Qualitätsmerkmal wahrgenommen;
  • Pflicht in öffentlichen Ausschreibungen und Förderungen: Projekte mit digitaler Barrierefreiheit werden priorisiert;
  • Accessibility ist ein Rankingfaktor: laut Google Guidelines (indirekt über UX-Faktoren) und ein wichtiger Bestandteil professioneller Suchmaschinenoptimierung.

Die schönste Farbe ist die, die alle sehen können!

Farbe für Menschen, für Marken – und für Wirkung

Barrierefreie Farbgestaltung ist kein Nice-to-have, kein Zusatz – sie ist das Fundament für verantwortungsvolle, nachhaltige und erfolgreiche digitale Produkte.

Sie verbindet:

  • ästhetische Tiefe mit
  • psychologischer Wirkung,
  • sozialer Verantwortung und
  • strategischem Vorteil.

Die neue Farbenlehre digitaler Barrierefreiheit ist damit mehr als ein Konzept – sie ist ein Aufruf an die Profis im Webdesign, Web-Development, an Verantwortliche der Markenkommunikation:

Gestaltet mit Farbe, aber schließt niemanden aus! Denn die schönste Farbe ist die, die alle sehen – und alle verstehen.

Leben braucht Gestaltung

Für uns ist barrierefreie Farbgestaltung im Webdesign kein Nice-to-have. Gib deinem digitalen Produkt ein gutes Fundament!

Lass dich sehen!

+49 30 40045775

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