Der Scherenschnitt lehnt sich stark an die Scherenschnitttradition und das Schattentheater des 18. Jahrhunderts an. Bei dieser Stop-Motion-Technik werden flache Figuren vor einem bemalten oder beleuchteten Hintergrund animiert. Diese Form der Animation besticht durch besonders starke grafische Elemente und hat vielleicht auch deshalb häufig die Fantasie vieler Motion Designer beflügelt, die daraus beispielsweise ganz wunderbare Opener oder Vorspänne gestalten.
Der klare, kontrastreiche Stil des Scherenschnitts eignet sich ideal für visuell reduzierte, aber gleichzeitig ausdrucksstarke Animationen, die sich besonders gut für Erzählungen, Werbeclips oder künstlerische Projekte eignen.
Besonders bekannt ist in diesem Zusammenhang Lotte Reiniger, die mit den „Abenteuern des Prinzen Achmed“ einen bahnbrechenden Scherenschnittfilm realisierte und damit die Animationstechnik nachhaltig prägte.
Heute erlebt der Scherenschnitt als Stilmittel in digitalen Medien und Motion Design eine Renaissance etwa in minimalistischen Webvideos oder als Eyecatcher in Erklärfilmen, die traditionelle Kunst mit moderner Technologie verbindet.