Die „Familientragödie“ ereignete sich am Weihnachtsmorgen 1810. Bei den Grimms in Kassel war der Christbaum geschmückt, die Stimmung offenbar blendend, bis sich Ferdinand, der Zweitjüngste, zu einem verhängnisvollen Schritt entschloss, der sein Leben schlagartig veränderte. Der Literaturwissenschaftler Heiner Boehncke und der Autor Hans Sakowicz („Der fremde Ferdinand“) wollen das Rätsel um den vergessenen Grimm-Bruder gelöst haben: Ferdinand outete sich zum Weihnachtsfest als homosexuell, was ihn zum schwarzen Schaf der Familie abstempelte.
Das Projekt
PROJEKT
PROJEKT
Die ‚aspekte‘-Redaktion ist mittendrin: in der Welt der Kultur, den aktuellen Gesellschaftsthemen, der Literatur, Musik, Kunst und Kino – you name it, you got it. Das Besondere ist: Die Redakteure treffen Macherinnen und Macher genau an den Orten, an denen kulturelles Leben passiert und Debatte entsteht.
Als uns die ‚aspekte‘-Redaktion mit dem dritten Grimm-Bruder konfrontierte, waren wir wirklich elektrisiert. Wir sind ein LGBTQ-freundliches Animationsstudio mit einer queeren Geschäftsführung, einem queeren Projektmanager, und auch der ausführende Motion Designer ist homosexuell. Ferdinand ist eine uns sehr nahe stehende Seele. Schon der redaktionelle Sprechertext besaß so viel Kraft und Empathie, dass wir uns auf diese Arbeit besonders freuten. Es galt, eine 2-mal 30 bis 40 Sekunden lange 2D-Animation und eine Textanimation im gleichen Stil zu produzieren, die dem Charme der Grimm’schen Märchen gerecht wurde.
Das Konzept
KONZEPT
KONZEPT
Um die Frage nach dem passenden Animationsstil zu beantworten, entwickelten unsere Illustratorinnen Moods aus online zugänglichen Stock-Animationen. Gefragt war, was an die romantischen und schauderhaften Geschichten der Zeit erinnerte. Nachdem sich die Redaktion für einen schablonenhaften „Puppentheater“-Animationsstil entschieden hatte, recherchierten und sammelten wir zunächst Bildmaterial (Bäume, Märchenfiguren …) in Form von Illustrationen.
Bei dieser TV-Trick-Animation in 2,5D gab es zwei große Herausforderungen. Zum einen mussten wir aus verschiedenen Quellen Bildmaterial beziehen, aus dem unsere Motion-Design-Agentur dann einen einheitlichen Stil basteln konnte. Die zweite Herausforderung ging tiefer, war emotionaler. Da es kein einziges Porträt von Ferdinand Grimm gab, mussten unsere Motion Designer aus verschiedenen Grimm-Porträts einen neuen Grimm „erschaffen“.
Das Ergebnis
ERGEBNIS
ERGEBNIS
Ein Großteil der Animationen besteht aus der soghaften Kamerafahrt in die Tiefe eines Märchenwaldes, wodurch aufgrund der Dreidimensionalität automatisch ein fesselnder Parallax-Effekt entsteht. Bildtafeln im Stil der Schauermärchen rundeten unsere Arbeit ab.
Externer Inhalt: Youtube
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Das Fazit
FAZIT
FAZIT
Unsere Arbeit gab Ferdinand Grimm, einem begnadeten Märchensammler, nicht nur sein eigenes Narrativ, sondern auch ein Gesicht. Der gesamte ‚aspekte‘-Beitrag schuf ein Bewusstsein für den dritten Grimm, steht aber auch exemplarisch für das Schicksal vieler homosexueller Künstler in der Frühromantik. Und darauf kommt es an: Animationen machen das sichtbar, was zuvor verborgen blieb.
Gern sind wir dir bei der Kreation einer Sendeverpackung für dein TV-Projekt behilflich.
+49 30 40045775