Filmproduktion

Know How

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VHS-Look

VHS-Look (VHS – Video Home System) ist ein strukturierter und verzerrter Effekt, der alte Videoaufnahmen nachahmt. Der VHS-Look wird überwiegend im modernen Imagefilm, Musikvideo, Werbefilm, in Dokumentarfilmsequenzen oder Social-Media-Ads verwendet. Er besticht dabei durch seine grobkörnige Retrooptik inklusive reduzierter Farbig- und Helligkeit sowie flimmernden Bildflächen.

VHS ist ein Videoformat, das bereits in den 1970er-Jahren in Japan entwickelt wurde, lange das Home-Entertainment beherrschte und erst in den 1990er-Jahren von den digitalen Formaten verdrängt worden ist. Das VHS-Format ist heute verbunden mit einer prädigitalen Bildästhetik, die handgemacht, roh und auch etwas nostalgisch daherkommt. Häufig werden dem VHS-Look Glitches hinzugefügt und er wird weitergehend bearbeitet, sodass er aussieht, als wäre das Band schon viele Male überspielt und immer wieder benutzt worden. Es wirkt dann ein wenig ‚ausgewaschen‘.

Der VHS-Look wurde zu Beginn der 2010er-Jahre vom Vaporwave-Trend aufgenommen, fand aber schon vorher in Filmen wie ‚Blair Witch Project‘ und anderen Mockumentarys Verwendung. Der VHS-Look kann dabei für eine erzählerische Ebene genutzt werden, etwa als Flashback oder Halluzination, er kann aber auch nur als Mittel dienen, kraftvolle und unkonventionelle Videos zu erstellen.

Der Look wird in den seltensten Fällen noch mit einem VHS-Rekorder hergestellt, sondern digital mit Programmen wie Adobe After Effects, DaVinci Resolve oder Premiere. Dort werden bspw. Weiß-Ebenen verändert, Kanalunschärfen sowie weitere Überlagerungen hinzugefügt und Seitenverhältnisse auf 4:3 verändert oder gleich mit einer AE-Vorlage verbunden. Die machen aus dem vorher vielleicht etwas zu perfekten Material ein grobes, ungeschliffenes, dafür aber auch ein ziemlich intensives Videoerlebnis.

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