Tim Berners-Lee – der Mann, der das Web erfand

Viele würden heute darauf tippen, dass alles im Silicon Valley entstand oder das US-Militär seine Hände im Spiel hatte. Ja, sogar die Verbindung ins Weltall zu Außerirdischen liegt für den einen oder anderen sicher nicht fern.

Dass die Webentwicklung allerdings vor 30 Jahren in Europa begann, wissen die wenigsten – HTML, das Transferprotokoll HTTP, die URL, sogar der erste Browser und Webserver –, aber es stimmt.

Kurz: Alles, was zum Starten einer Website wichtig wurde, ist made in Europe und wurde maßgeblich von einem einzigen Menschen entwickelt und zusammengeführt.

Vielen Dank, Tim Berners-Lee!

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Das CERN, die Grenze und was das mit der Webentwicklung zu tun hat

Tim Berners-Lee (geb. 1955) ist das Kind eines Mathematikers und einer Software-Entwicklerin, die gemeinsam am Ferranti Mark I, dem ersten Universalcomputer, gearbeitet hatten. Bevor Berners-Lee 1984 an seine spätere Wirkungsstätte, das CERN, kam, hatte er in Oxford Physik und Informatik studiert, am Queens College abgeschlossen und für einige weniger bedeutende Arbeitgeber geforscht.

Der Wissenschaftler war also nicht der jüngste IT-Grashüpfer auf der Wiese. Er ähnelte auch nicht den heutigen Start-up-Überfliegern, die neben ihrem Studium eine Firma gründen. Berners-Lee war vielmehr eine Art Grundlagenforscher und Grundlagenumsetzer, der die Webidee mit der dazugehörigen Technik erfand, um die Welt ein ganz klein wenig zu verbessern.

Das erste Umfeld der Webentwicklung

Tim Berners-Lee (geb. 1955) ist das Kind eines Mathematikers und einer Software-Entwicklerin, die gemeinsam am Ferranti Mark I, dem ersten Universalcomputer, gearbeitet hatten. Bevor Berners-Lee 1984 an seine spätere Wirkungsstätte, das CERN, kam, hatte er in Oxford Physik und Informatik studiert, am Queens College abgeschlossen und für einige weniger bedeutende Arbeitgeber geforscht.

Der Wissenschaftler war also nicht der jüngste IT-Grashüpfer auf der Wiese. Er ähnelte auch nicht den heutigen Start-up-Überfliegern, die neben ihrem Studium eine Firma gründen. Berners-Lee war vielmehr eine Art Grundlagenforscher und Grundlagenumsetzer, der die Webidee mit der dazugehörigen Technik erfand, um die Welt ein ganz klein wenig zu verbessern.

illustration des Cern Gebaeude für Kernforschung für den Beitrag Tim-Berners-Lee- Webentwicklung

Webentwicklung made in Europe

Eines der Probleme im CERN war der Informationsaustausch über die europäischen Grenzen in unterschiedliche Systeme. Beide Seiten, die französische wie schweizerische, nutzten ihre Netzstrukturen, die eine reibungslose Informationsübergabe blockierten, und zwar permanent. Wer auch immer auf die Idee dieser beider Standorte gekommen war, hatte sicherlich Besseres zu tun, als sich über solche klitzekleinen Neben­säch­lich­keiten Gedanken zu machen. Aus diesem Grund schlug Berners-Lee seinem Arbeitgeber ungefragt ein Hypertext-Projekt vor, das er gemeinsam mit Robert Cailliau entwickelt hatte und welches den Datenaustausch maßgeblich beschleunigen sollte.

Tim-Berners-Lee- Webentwicklung - blockierte-informationsuebergabe-frankreich-schweiz-europa-computer-illustration

Wünsche und Ziele der ersten Websites

Das „Webentwicklungsprojekt“ sollte den Abteilungen helfen, die Probleme beim Informationsaustausch zwischen einer Vielzahl von unterschiedlichen Netzwerken, Computern und Ländern zu beheben. Ein Baustein war der Datentransfer mit einem gemeinsamen Übertragungsstandard. Websites sollten, egal von welchem Computer, über ein Adressenformat angesteuert werden.

Dafür verwendete Berners-Lee Mausklicks auf Querverweise, die sogenannten Hyperlinks. Der Hypertext sorgt bis heute über seine offene Struktur dafür, dass er auf jedem Computer ausgeführt werden kann. Innerhalb eines einzigen Monats gelang es wirklich, einen Webbrowser zu entwickeln, und so konnte der Erfinder am 25. Dezember 1990 zum ersten Mal mit seinem Kollegen per Rechner kommunizieren.

Tim-Berners-Lee- Webentwicklung - Hyperlink und Hypertext-Illustration

Was fand der Nutzer auf der ersten Website?

Der erste Schritt der Webentwicklung lautete info.cern.ch. Die Website informierte über Sinn und Zweck der Idee und war ganz nebenbei auch noch sowas wie die erste Suchmaschine – auf einem ganz kleinen Niveau. Google gab es natürlich noch nicht, aber die Verknüpfung der unterschiedlichsten Websites, die Berners-Lee betreute, fand hier statt.

Das alles sollte, nach Berners-Lees unitaristischer Weltanschauung, eine flache Hierarchie besitzen, tolerant und harmonisch auf Kooperation reagieren und offen für Vielfalt sein sowie Zuversicht und das Miteinander der anderen User pflegen.

Einiges davon ist sicher eingetreten, und auf anderes warten wir noch.

Tim-Berners-Lee- Webentwicklung Computer mit Suchmaschine auf dem Bildschirm als Illustration

Was macht Berners-Lee eigentlich heute?

Berners-Lee hat sich als CERN-Angestellter natürlich keine seiner Erfindungen patentieren lassen. Das Web sollte nach seinen Vorstellungen eine kostenlos nutzbare Erfindung bleiben. Er ist Forscher geblieben. Vielmehr wurde er 2010, als das Internet wirklich für den Friedensnobelpreis nominiert worden war, als einer von drei Männern benannt, die den Preis entgegennehmen sollten (bekommen hat den Nobelpreis aber Liu Xiaobo).

Heute ist Berners-Lee Inhaber eines Lehrstuhls am altehrwürdigen Massachusetts Institute of Technology (MIT). Er wurde zu einem der 100 wichtigsten Menschen des 2o. Jahrhunderts gewählt, begeistert sich für einen Grundrechtskatalog in Bezug auf das Internet, und seine Ehrungen stapeln sich in die Höhe, sodass er sich heute Sir Tim Berners-Lee nennen darf.

Tim-Berners-Lee-Webentwicklung-Insight - Illustration seiner Tätigkeit als Inhaber eines Lehrstuhls am altehrwürdigen MIT Massachusetts Institute of Technology
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