Illustrationen zu erstellen, ist immer eine Aufgabe für Könner. Von Grafikern, Animatoren, Illustratoren, Motion Designern und eben Künstlern. Der deutsche Künstler Paul Klee meinte etwa, Zeichnen sei die Kunst, Striche spazieren zu führen. Häufig ist von Bewegung und Erschaffen die Rede, wenn es um die Lineart-Illustration geht.
Die Lineart scheint eines der Dinge zu sein, die ohne Abbild, quasi aus sich selbst heraus: ex nihilo, geschehen können. Picasso liebte es, Objekte nur aus einer einzigen Linie heraus zu zeichnen, ohne den Stift auch nur einmal abzusetzen. Keith Haring nutzte die deutliche Umrandungslinie für seine prägnanten, flächigen Werke. Er ließ Platz für das Denken beim Betrachten, könnte man meinen, und schuf so verspielte Ikonen der Moderne. Auch Henri Matisse nutzte die Linie gern als Kontur.
Der Gegensatz von Punkt, Fläche und Linie ist in der Kunstwissenschaft legendär. Im Graffito werden häufig zuerst formgebende Outlines gesprüht, während in der Kalligrafie die Linie die Grundlage der Schriftkunst ist.